19: Über die Wölfin GW403f, Deiche und illegale Wolfstötungen

Shownotes

Mit seinen knapp 500 Mitgliedern ist der Freundeskreis einer der kleineren Verbände, die sich aktiv für den Wolf einsetzen. Wenn es aber um das Durchsetzen von Recht und Gesetz geht, hat er die Nase vorn und leistet wertvolle Arbeit zum Beispiel in Sachen Eilverfahren. Bis jetzt hat der Verein nur Siege zu verbuchen. Aktuell, zum Zeitpunkt der Aufnahme dieser Folge am 16. Juni 2024, stand eine Entscheidung vom Landgericht Stade noch aus. Sabine und Matthias sprechen mit Thomas Mitschke detailliert über den Fall der Jungwölfin im Landkreis Stade, die nicht nur mit zwei Übergriffen auf ungeschützte Weidetiere aufgefallen ist. Des Weiteren wird über den Herdenschutz auf Deichen gesprochen und wie dieser verbessert werden kann. Thomas betont, dass Deiche gut geschützt werden können und dass es Beispiele dafür gibt, dass es auch ohne Schafe funktioniert. Für den erfahrenen Naturschützer ist klar, dass die Deichschutzmaßnahmen in Niedersachsen gnadenlos hinterherhinken. Er macht politische Interessen dafür verantwortlich. Matthias und Thomas kennen persönlich Schäfer, die erfolgreich Herdenschutz betreiben und mit dem Wolf im Einklang leben. Damit sind sie absolute Vorbilder, obwohl auch sie mit den finanziellen Herausforderungen der Schäfereien zu kämpfen haben. Zum Schluss geht es um ein Thema, das für die Podcaster nur schwer zu ertragen ist: Illegale Tötungen von Wölfen. Wilderei ist leider aktueller denn je, die Aufklärungsrate aber gleich Null. Es wird betont, wie wichtig es ist, solche Vorfälle zu melden. Das Projekt wildLIFEcrime hat es sich zum Ziel gesetzt, die Wilderei europaweit zu bekämpfen. Fazit: Der Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. leistet wertvolle Arbeit nicht nur mit Aufklärung, Information und Wolfspolitik. Er hilft auch aktiv vor Ort bei den Weidetierhaltern. "Jetzt Mitglied werden", wünschen sich Sabine und Matthias und sind schon vor einiger Zeit mit gutem Beispiel voran gegangen.

Der Wolfspodcast ist eine Produktion von Sabine Sebald

Kontakt zur Redaktion:

info@derwolfspodcast.de

Redaktion: Sabine Sebald und Matthias Kays

Technik und Produktion: Thomas Ganswindt

Cover-Design und Foto: Matthias Kays

Sprecher: Steffen Schambach

Die Entdeckung und Meldung illegaler Handlungen gegen Wölfe und andere Wildtiere ist von großer Bedeutung für das Fortbestehen streng geschützter Tierarten. Wenn ihr den Verdacht habt, dass jemand aus eurem Umfeld illegal Wölfe jagt, könnt ihr euch hier anonym an das Projekt wildLIFEcrime wenden:

https://wildlifecrime.info/

Oder über diese kostenlose Telefonnummer: 0800 - 1020 340

In Sachsen ermittelt das LKA in vier Fällen von illegalen Wolfstötungen in der Region Bautzen. Wer zu diesen Fällen Hinweise hat, bitte ans LKA unter dieser Telefonnummer wenden: 0800 8552055

Hier geht es zum Freundeskreis. Auch an sie könnt ihr euch vertrauensvoll und anonym wenden, wenn ihr Hinweise habt:

https://www.freundeskreiswoelfe.de/

Nach Redaktionsschluss - ein weiterer Sieg vor Gericht für den Freundeskreis:

https://www.tageblatt.de/Lokales/Eilverfahren-Stader-Gericht-stoppt-Abschuss-des-Jorker-Wolfs-580872.html

Über diesen Fall hat Thomas Mitschke im Podcast gesprochen. Er war zwei Tage später vor Ort. Was er dort persönlich sehen konnte waren Zäune mit eklatanten Löchern, teils notdürftig geflickt. Das Tor zum Gatter hing beim Riss in der Luft, danach wurde Erde aufgeschüttet. Auch ein Laie hätte das vor Ort alles erkannt, aber die Tierhalterin darf erzählen, dass 1.80m hohe Zäune nicht ausreichten und der Wolf den Zaun übersprungen hätte. Trotz Zusage wurde dies vom NDR nie richtig gestellt:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Wolf-reisst-Damwild-direkt-neben-Wald-Kindergarten,wolf4746.html

Hier hing das Tor 43cm in der Luft. Der NDR filmt gleich zu Beginn unmittelbar neben dem Tor, lässt das Tor selbst aber weg…:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/55-tote-Schafe-nach-mutmasslicher-Wolfsattacke-im-Landkreis-Stade,wolf4870.html

Der Redaktion des Wolfspodcasts liegen Beweisbilder mit weiteren eklatanten Schwachstellen vor. Einen Baumstumpf, wie es der Präsident des Deutschen Jagdverbandes, Helmut Dammann-Tamke, erzählt hat, hat es nie gegeben. Diese Bilder stellen wir jederzeit auf Anfrage zur Verfügung.

Weitere Links:

https://berufsschaefer.de/

https://www.schafe-sind-toll.com/

https://www.schafzuchtverband-berlin-brandenburg.de/

https://schafe-schuetzen.de/

https://www.va-herdenschutzhunde.de/

https://verbandherdenschutz.de/

https://d-w-v.de/

https://wolf-alliance.org/

Kommentare (1)

Udo Zimmermann

Wieder eine tolle Folge....danke euch sehr dafür. Leider hat sie meine Meinung wieder bestätigt, wie schlecht und ( vorsätzlich ) einseitig weite Teile der Medien über den Wolf berichten, viele kleine lokale Zeitungen, aber auch z.b. der NDR. Leider spielen wohl auch da Parteimitgliedschaften, Lobbyisten etc eine verheerende Rolle. Das spielt natürlich vorsätzlichen Lügnern wie einen Hr Tamman Damke als Vorsitzendem des Jagdverband und CDU Mitglied in die Hände, auf Veranstaltungen gerne unterstützt von Hr Ehlers vom Landvolk Niedersachsen. Wenn ich den Journalismus vergleiche ...heute und zurück in die 70er/ 80er Jahre....schon übel. Herdenschutz: Frank Neumann aus Sachsen war einer der ersten Schäfer der von Rissen betroffen war. Er hat danach konsequent und erfolgreich auf abweisende Zäune und HSH gesetzt. Und auch behauptet dass ansässige Wolfsrudel noch zusätzlich für Schutz gesorgt haben, weil diese Rudel gelernt haben dass seine Schafe nicht erreichbar sind. Auch er ist da nicht von Beschimpfungen und Drohungen verschont geblieben durch uneinsichtige "Kollegen " . Bzgl Luchs und Wilderei gab es vor Jahren in Bayern einen Fall wo die Pfoten eines Luchses gefunden wurden. Es stellte sich heraus, dass Politiker, Jäger und Polizei involviert waren, deshalb mit der Aufklärung elendig lang Zeit verstrich. Ich glaube wir brauchen eine Art von SoKos, wie immer man sie nennen will. Für Umweltkriminalität, dazu gehört Wilderei, bundesweit. NRW hatte das, die letzte Landesregierung aus CDU und FDP hatte sie stillgelegt. NRW ein Hotspot an Wilderei bei Greifvögeln....... ich hoffe nach dieser Sendung, dass die Nutztierhalter, die erfolgreich Herdenschutz betreiben, auch am Deich und auch auf Almen, endlich laut werden. Die Hetze auf Wolf, Luchs, Greifvögel, Otter, Biber und und und muss aufhören, auch wenn dies angesichts des zunehmenden Rechtsruck immer schwerer wird. Macht bitte weiter, meine Unterstützung habt ihr.....ganz liebe Grüße

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