29: Die Beziehung zwischen Menschen und Wölfen mit Thorsten Gieser

Shownotes

Leben mit Wölfen - Affekte, Gefühle und Stimmungen in Mensch-Wolf-Beziehungen - so heißt das aktuelle Buch von Thorsten Gieser. Er ist Ethnologe an der Uni Koblenz. Für seine große Forschungsarbeit hat er sich jedoch schon vor mehr als 20 Jahren auf die Spuren der wilden Wölfe begeben und ihr Zusammenleben mit nomadischen Weidetierhaltern in der Mongolei studiert. Später betrieb er ethnologische Feldforschung im Westerwald und in der Lausitz. Dort verbrachte er fast 300 Stunden an Aussichtspunkten, um Wölfe zu beobachten. Es gibt viel zu erzählen. Über ungewöhnliche Situationen, unzählige Abenteuer und wichtige Erkenntnisse. Denn der Wolf steht als Symbol für ganz andere Konflikte. Mit ihm kann man Massen bewegen. Und Politik machen. Der Forscher ist sich sicher, wir müssen die emotionalen Dimensionen des Konflikts sichtbar machen und anerkennen, anstatt sie von vornherein durch gut gemeinte "Sachlichkeit" zu verdrängen. Denn gesamtgesellschaftlich überwiegen die positiven Gefühle gegenüber dem Wolf bereits.

Der Wolfspodcast ist eine Produktion von Sabine Sebald

Kontakt zur Redaktion:

info@derwolfspodcast.de

Redaktion: Sabine Sebald und Thomas Mitschke

Technik und Produktion: Thomas Ganswindt

Cover-Design und Foto: Matthias Kays

Sprecher: Steffen Schambach

Gast dieser Folge ist Thorsten Gieser von der Uni Koblenz:

https://www.uni-koblenz.de/de/philologie-kulturwissenschaften/kulturwissenschaft/aktuelles/aktuelles/thorsten-gieser-leben-mit-woelfen

Der Link zum Download seines Buchs:

https://www.transcript-open.de/isbn/6522

Und wer sich für die Wölfe in der Mongolei interessiert, bekommt hier einen weiteren Download-Link. Es handelt sich um einen Tagungsband des Sorbischen Instituts. Der Aufsatz von Thorsten Gieser befindet sich auch darin:

https://www.serbski-institut.de/publikation/kleine-reihe-des-sorbischen-instituts-heft-32/

Ein Interview mit Thorsten Gieser:

https://www.volkswagenstiftung.de/de/news/interview/wer-hat-angst-vorm-boesen-wolf

Wir empfehlen diese Seite mit wichtigen Kontakten, Hotlines und der aktuellsten Verbreitungskarte unserer Wölfe:

https://seltene-tiere.eu/?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR1Kv6g-2pGHKiXDtsOisvPsfw8LYNoW5rrgH0a16VBs9UPWm3rsVeEBLc8_aem_pNaM3-hHAQ1soqObqoHeDA

Kommentare (1)

Udo Zimmermann

Hallo Ihr Lieben, Das waren spannende, informative 70 Minuten, für mich persönlich auch deshalb weil Thorsten Gieser vieles sagte, dem ich 100% zustimmen kann , wie die fehlende Differenzierung. Mongolei, Indien, Deutschland sind nicht vergleichbar. Ich erlebe immer wieder in Diskussionen, wenn man mit Fakten belegt, dass es bei uns keine Angriffe auf Menschen gibt, dass die Gegner immer wieder Indien heranziehen als Gegenargument.....dort gab es das, also ist der Wolf gefährlich auch bei uns....und auch die Mongolei zeigt dass dies eben nicht so ist. Dazu die dortige Einstellung zum Wolf, zwar Rivale oder gar Feind, wie Thorsten sagte, aber da gibt es Ehrfurcht und Respekt vor diesem "Gegner", und das ist bei uns nicht der Fall. Im Gegenteil. Respektlosigkeit und Egoismus sind bei uns vorrangig, und das nicht nur bzgl Wolf sondern gegen den gesamten Umwelt- Natur- und Artenschutz. Wir haben eine Koexistenz mit der Natur völlig verlernt und sind in großer Zahl auch nicht bereit dies wieder zu lernen. Die COP in Kolumbien beweist es radikal. Sehr interessant auch die Meinung von Thorsten zu Fr v.d.L., stimme ihm voll zu , zur Wissenschaft, die sich gegen die hochschaukelnden Emotionen und Fakes der Wolfsgegner ( und Klimaleugner, Artensterbenverharmloser etc ) in den Medien nicht durchsetzen kann. Ich erwähne ha auch immer dass Lesen out ist, aber wer nicht liest der weiß auch nix , ein gesamtgesellachaftliches Problem. Positive Emotionen setzen, ja da geb ich ihm auch recht. Genau wie das Problem in vielen Wolfsgruppen, wo Arten- und Tierschützer aufeinandertreffen. Da hab ich in den vielen Jahren als Admin in diversen Wolfsgruppen auch sehr verstörende Erfahrungen gesammelt, was aber hier jetzt zu weit führt. Kurz: Wolfsromantiker mit z.T.auch noch Fantasyliebe und radikale Tierschützer die selbst eine Entnahme von wirklichen Problemwölfen ablehnen und jedes einzelne Tier leben lassen wollen.....all die machen es auch nicht leicht. Diese Zerrissenheit hatte ich in all den Jahrzehnten zuvor auf anderen Naturschutzebenen so nicht erlebt. Thorsten erwähnte da auch Wolfsschutz Deutschland, mit dem Verein hatte/habe ich auch so meine Probleme. Aber gut, ich schreibe schon wieder viel zu viel. Ich habe mich heute bei BUSSARD angemeldet und wünsche euch weiter alles Gute, alles Liebe und weiter so.....es gibt viel zu tun....packen wir es an. Liebe Grüße Udo

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