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70: Mecklenburg-Vorpommern und seine Wölfe

70: Mecklenburg-Vorpommern und seine Wölfe

48m 52s

In dieser Folge ist Stefan Schwill, Landesvorsitzender des NABU Mecklenburg-Vorpommern, zu Gast. Der studierte Landschaftsökologe stammt aus der Uckermark und engagiert sich seit den 1990er-Jahren im Naturschutz. Heute setzt er sich für den Wolfs- und Artenschutz in seiner Heimat im Nordosten ein. Im Gespräch berichtet Schwill von seinem persönlichen Weg zum Wolf und blickt auf aktuelle Entwicklungen in Mecklenburg-Vorpommern: den von der Politik ausgerufenen „günstigen Erhaltungszustand“, den Umgang mit dem Wolf im Jagdrecht, das Monitoring und den Zustand des Herdenschutzes. Im Fokus steht auch der Fall der 2020 getöteten Wölfin bei Rostock – ein bundesweit beachtetes Ereignis, das 2025 mit...

69: Politik statt Wissenschaft: Deutschlands umstrittene Meldung in Sachen Erhaltungszustand

69: Politik statt Wissenschaft: Deutschlands umstrittene Meldung in Sachen Erhaltungszustand

54m 18s

Am 13. Oktober 2025 erklärte das Bundesumweltministerium, Deutschland habe den günstigen Erhaltungszustand des Wolfs nun auch für die kontinentale biogeografische Region an die EU-Kommission gemeldet – obwohl hierfür keine neue wissenschaftliche Grundlage existiert. Die fachlichen Referenzwerte sind seit März unverändert. Damals ist das Ministerium selbst davon ausgegangen, dass es für die von einigen Bundesländern geforderte Meldung des günstigen Erhaltungszustandes keine wissenschaftlich nachvollziehbaren Gründe gibt. Außerdem verweigert das Ministerium bislang, die genauen Daten offenzulegen.
Kritiker sprechen von einem politisch motivierten Schritt, der rechtliche Hürden für künftige Abschüsse senken soll – entgegen der klaren Vorgabe des Europäischen Gerichtshofs, wonach solche Bewertungen rein...

68: Die Fallakte Rennsteig: Über die Wolfs-Nahbegegnungen im Thüringer Wald

68: Die Fallakte Rennsteig: Über die Wolfs-Nahbegegnungen im Thüringer Wald

50m 50s

Gibt es im Thüringer Wald ein auffälliges Wolfsrudel? Nach Angaben des Thüringer Umweltministeriums, sind beim Kompetenzzentrum Wolf Biber Luchs (KWBL) Mitte September Hinweise eingegangen, wonach sich Wölfe in Südthüringen offensiv Spaziergängern genähert haben sollen. In einem Fall gehe es um einen Spaziergänger, in einem zweiten Vorfall um einen Revierleiter des Forstes. Dieser berichtete, dass ihn fünf Wölfe im Wald überrascht hätten. Die Tiere seien ihm in einem Abstand von rund 50 Metern bis zu seinem Fahrzeug gefolgt. Ein weiterer Fall ereignete sich wenige Tage später. Ein Wanderer traf mit seinen zwei Hunden auf vier Wölfe. Zwei von ihnen hätten ihn...

67: Wolfsmomente - Naturfilmer Matthias Kays im Gespräch

67: Wolfsmomente - Naturfilmer Matthias Kays im Gespräch

74m 44s

In dieser Folge berichtet Matthias Kays, was sich in seinem Leben als Naturfilmer seit dem Abschied vom Wolfspodcast so alles getan hat. Ein ehrliches und bewegendes Gespräch über die Kraft der Natur und die Magie der Wölfe. Matthias spricht offen über die Herausforderungen und Rückschläge, die ihn im Feld und im Leben begleiten, und wie seine Liebe zur Natur ihm hilft, die eigenen Krisen zu meistern. Auch Robert Marc Lehmann, einer der prominentesten Naturfilmer und Artenschützer, ist beeindruckt von Matthias' Arbeit und hat ihn kürzlich vor seiner Community gefeiert. Für Matthias ein überwältigendes Gefühl und natürlich auch Antrieb, auf seinem...

66: Wölfe vor Gericht - Europas politischer Kampf gegen den Schutzstatus

66: Wölfe vor Gericht - Europas politischer Kampf gegen den Schutzstatus

46m 48s

Zu Gast in dieser Folge ist der Jurist Björn Sepke, Vorstandsmitglied der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe. Auf seine Initiative haben mehrere Wolfschutzverbände in diesem Sommer in aller Entschlossenheit und nach genauer Prüfung eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) eingereicht. Das Ziel: Die von der EU beschlossene Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs rückgängig zu machen. Der Jurist findet klare Worte: Es liegen keine neuen wissenschaftlichen Daten vor, die einen geringeren Schutz für Wölfe rechtfertigen würden. Noch dazu steht im Raum, dass die Entscheidungsprozesse innerhalb der EU womöglich nicht regelkonform abgelaufen sind und mit EU-Recht und internationalen Verträgen wie der...

65: Krieg dem Wolf – Die Schweiz und das große Abschuss-Experiment

65: Krieg dem Wolf – Die Schweiz und das große Abschuss-Experiment

44m 10s

Edit: Wenige Stunden nach Aufnahme dieser Folge wurde bekannt, dass neben den zwei Jungwölfen aus dem Schilt-Rudel im Kanton St. Gallen, weitere Welpen getötet wurden. Mindestens fünf weitere Jungwölfe wurden im Kanton Graubünden erschossen. Im Wallis drei Welpen sowie zwei erwachsene Wölfe. Stand heute (20.9.2025) wurden mindestens 125 Abschüsse von Wölfen in der Schweiz bewilligt.

Seit dem 1. September läuft in der Schweiz wieder eine proaktive Wolfsjagd, die bis Ende Januar 2026 andauert. In mehreren Kantonen wie Graubünden, Wallis und St. Gallen werden gezielt Wolfswelpen getötet, um angebliche Schäden an Nutztieren zu verhindern. Dabei zeigen wissenschaftliche Daten und Erfahrungen aus...

64: Zwischen Fakten und Forderungen: Der Wolf im Spannungsfeld

64: Zwischen Fakten und Forderungen: Der Wolf im Spannungsfeld

92m 36s

Nach der Sonderausgabe vor sieben Wochen, kommt der Wolfspodcast mit dieser Folge endgültig aus der Sommerpause zurück. Das wird auch Zeit. Reißen doch die Schlagzeilen um die Zukunft der Wölfe in Deutschland nicht ab. Zu Gast ist wieder die Frau, die wir hier Ines nennen. Sie ist Regierungsoberamtsrätin und Diplomverwaltungswirtin und arbeitet in einer Bundesbehörde. Seit 30 Jahren ist sie im öffentlichen Dienst.
Die Insiderin arbeitet nebenbei ehrenamtlich im Natur- und Artenschutz.
Diese Folge ist eine Fortsetzung der letzten und der ideale Wiedereinstieg ins Thema. Ines und Sabine nehmen sich nochmal den Erhaltungszustand vor, der ja in den Politikerköpfen immer...

63: Der Zustand der Wolfspopulation in Deutschland: Teils günstig, teils unbekannt?

63: Der Zustand der Wolfspopulation in Deutschland: Teils günstig, teils unbekannt?

48m 52s

Der Wolfspodcast meldet sich aus der Sommerpause mit einer Sonderausgabe. Am 31.Juli 2025 wurde offiziell bekannt, was die Bundesregierung der EU-Kommission in Sachen Erhaltungszustand des Wolfs übermittelt hat. Der Bericht unterscheidet erstmals die biogeografischen Regionen von Deutschland. In der Atlantischen Region – also vom Emsland bis zum Niederrhein – ist der Erhaltungszustand des Wolfs jetzt offiziell „günstig“, während für die Kontinentale Region die Bewertung noch aussteht. Dabei sieht die FFH-Richtlinie ganz klar eine bundesweite und vor allem wissenschaftliche Gesamtbewertung vor. Ein weiterer Skandal ist, dass das Bundesamt für Naturschutz (BfN) nach Auswertung aller wissenschaftlichen Monitoring-Daten der Bundesländer in einem Fachgutachten...

62: Fragen an den Wolfsexperten Sebastian Koerner, Teil 2

62: Fragen an den Wolfsexperten Sebastian Koerner, Teil 2

60m 40s

Gast in dieser Folge ist Deutschlands bekanntester Naturfilmer - der Biologe und Verhaltensforscher Sebastian Koerner. Zusammen mit Matthias Kays ist er in bewährter Runde schon zum zweiten Mal im Wolfspodcast am Start. Und auch dieses Mal geht es um die aktuelle Situation der Wölfe in Deutschland und um die kontrovers diskutierte, mittlerweile sehr populistische Wolfspolitik. Im Mittelpunkt steht der neue Film von Sebastian „Wölfe und Menschen – Wege zur Koexistenz“, der eindrucksvoll zeigt, wie ein respektvolles Miteinander gelingen kann. Matthias hat ihn bei den Dreharbeiten unterstützt. Gemeinsam erinnern sich die zwei Kollegen & Freunde an Erlebnisse und Begegnungen mit Menschen...

61: Wölfe in Österreich, Teil 2

61: Wölfe in Österreich, Teil 2

48m 4s

Wölfe in Österreich ist zurück im Wolfspodcast. Der bekannte YouTuber war schon einmal in Folge 42 zu Gast. Seitdem ist einiges passiert und die Situation in Österreich ist dramatischer denn je. Abschussverordnungen ohne wissenschaftliche Grundlage, Politik, die auf Verunsicherung setzt, Förderungen für Herdenschutz, die gestrichen werden und Antiherdenschutzvereine, die mobil machen. Die Hetze gegen Herdenschutz und NGOs reicht bis zu Morddrohungen – ein unhaltbarer Zustand. Österreich hat in zwei Jahren mehr Wölfe getötet als Deutschland in über zwei Jahrzehnten – obwohl nur fünf Rudel nachgewiesen wurden. Der günstige Erhaltungszustand ist also weit entfernt. Die Politik in Österreich versagt beim Schutz...