54: Am Beispiel Baruth: So wird der Wolf zum Sündenbock

Shownotes

Diese Folge erzählt die Geschichte eines Falls in Brandenburg. Es geht um die Mutterkuhherden einer Agrargenossenschaft in Teltow Fläming, in der Nähe von Baruth. Wird an diesem Ort Tierleid systematisch in Kauf genommen, während der Wolf als Sündenbock für ein fragwürdiges System missbraucht wird? Seit Anfang April recherchiert der Wolfspodcast zusammen mit Max und dem Team seiner Taskforce Artenschutz an den Hintergründen zu mindestens 11 gerissenen Kälbern in den letzten eineinhalb Jahren. Besuche vor Ort, Gespräche mit Anwohnern und viele Mails mit Behörden bringen Fragen und Ungereimtheiten ans Licht, denen die Artschützer auf den Grund gehen. Wo sind die mit Steuergeldern geförderten Weidezäune, die der Betrieb bekommen hat? Warum spricht der Rissgutachter in seiner Beurteilung von Hütestandart, wo doch alle Weiden nur mit einem Draht gezäunt sind? Die Wolfsschützer sind geschockt, als ihnen außerhalb der Koppeln wenige Tage alte Kälber entgegen laufen. Heartbreaking! Was muss in einer Mutterkuh vorgehen, deren Kalb von Wölfen gerissen wird – und sie nichts dagegen tun kann? Sowas passiert, wenn das Tierleid zum Spielball politischer, landwirtschaftlicher und jagdlicher Interessen wird. Fazit: Das Leben weiterer Kälber ist akut in Gefahr. Es besteht dringender Handlungsbedarf.

Der Wolfspodcast ist eine Produktion von Sabine Sebald

Der Podcast wird ehrenamtlich aus eigenen Mitteln produziert

Diese Folge entstand in Kooperation mit der Taskforce Artenschutz

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Redaktion: Sabine Sebald

Technik und Produktion: Thomas Ganswindt

Cover-Design und Foto: Matthias Kays

Sprecher: Steffen Schambach

Sprecherin der Email: Julia Nogli

Juristische Beratung: Claudia Demant

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Mindeststandards für die Gewährung eines Schadensausgleichs bei Wolfsübergriffen:

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Gemeldete Nutztierschäden und Rissstatistik im Land Brandenburg:

https://lfu.brandenburg.de/lfu/de/aufgaben/natur/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/woelfe-in-brandenburg/schadensmanagement/nutztierrisse/#

Wo diese Folge spielt:

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https://www.teltow-flaeming.de/aktuelles-details/baruth-mark

Wir empfehlen folgende Seite mit wichtigen Kontakten, Hotlines und der aktuellsten Verbreitungskarte unserer Wölfe:

https://seltene-tiere.eu/?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR1Kv6g-2pGHKiXDtsOisvPsfw8LYNoW5rrgH0a16VBs9UPWm3rsVeEBLc8aempNaM3-hHAQ1soqObqoHeDA

Kommentare (3)

Peter Posch

Ein guter Themenblock - der auch den Titel tragen könnte: "Wie man sich Problemwölfe züchtet". Naja...also so sehen doch Koppeln (fast) überall aus, so wie Ihr das beschreibt. Was ich so in meinem aktiven, intensiven Wolfsmonitoring in Sachsen (rund um Leipzig) und Niedersachsen (Landkreis Cuxhaven) erlebt habe und erlebe... unglaublich. Da fragt man sich tatsächlich, wie schauen da die Veterinäre hin (trotz der gültigen TierSchNutzVO). Oder anders herum: schauen sie überhaupt hin? Aber wegen der Aussage: "es gibt kein Wild mehr" - zähle ich in meinem Monitoring seit 2016 auch das sich mir während dem Monitoring zeigende Schalenwild. So kam ich dieser Tage in einem kleinen Waldstück mitten im Wolfsgebiet auf 94 (!) Stück Damwild. Ich habe aber auch bei einem Nutztierhalter (Milchkühe) hier im Landkreis Cuxhaven, mitten im Wolfsgebiet, richtig super gezäunte Koppeln gefunden. Solche Koppeln sind aber - gerade in Niedersachsen - äusserst selten, dafür hat der Präsident des DJV und der LJN in Zusammenarbeit mit dem Landvolk Niedersachsen - in ihrer gemeinsamen, jahrelangen Wolfshetze - schon gesorgt. Leider.

HK

Jeder sollte doch inzwischen über effektive Herdenschutzmaßnahmen informiert sein! Der Wolf gehört zu einem stabilen Ökosystem einfach dazu. Selbst Schmetterlinge profitieren vom Wolf, sie ziehen wertvolle Mineralien aus der Wolfslosung. Ich bin dafür, dass man Wisente und Przewalski-Pferde wieder ansiedelt, wo es möglich ist, zur Offenhaltung der Landschaft (Waldweide), siehe Döberitzer Heide.

Udo Zimmermann

Boah.... ich bin auf 100....wir wissen doch was wolfsabweisende Zäunung bedeutet. Und dann kommen die in Brandenburg mit nem Hütestandard, 2 Litzen daher, was ausreichend ist um Schadenersatz zu erhalten? Ist das neu bei dieser SPD/BSW Regierung mit Gregor Beyer als Drahtzieher? Kühe helfen sich selbst, ja klar, dann reicht auch nur 1 Litze, Kälber unten durch...egal. was macht diese Agrargenossenschaft mit dem Fördergeld und dem Schadenersatz für ausgewachsene Kühe? Und wegen solchen vorsätzlichen Herdenschutzverweigerern mit starker Unterstützung der Agrar- und Jagdlobbyisten, die die nichtswissenden und nichts wissen wollenden rechten und konservativen Politiker volllabern, wobei von denen ja selbst massenhaft Landwirte und Jäger sind, also nicht wissen wollen, und dazu gehören auch die deutschen Liberalen.....opfert die EU den Wolf und gesamten Arten- Und Naturschutz, es werden weitere Arten folgen, ist ja schon ein offenes Geheimnis ,die legal und damit auch zunehmend illegal gejagd werden. Herdenschutz mit der Waffe, Ausrotten aller nicht geliebten, unbequemen und der heiligen Kulturlandschaft im Wege stehenden Arten. Hr D.T. steht schon der Sabber im Mund und juckt der Finger.....den Wolf jagen, jetzt muss die neue Regierung sofort die Grundlagen schaffen.....jau, ich fürchte sie wird es. Wissenschaft ade....auch dafür sorgen sie ja schon am ersten Tag. Meeresschutz- , Klimaschutz- und Tierschutzbeauftragte u.a. werden entlassen.....bei uns, in der EU, weltweit.....gute Nacht

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