51: Ein Jäger und der Wolf

Shownotes

Ein Jäger aus Bayern traut sich in dieser Folge aus der Deckung und nimmt kein Blatt vor den Mund: Die Jagd steht am Scheideweg. Zwischen Tradition, gesellschaftlichem Auftrag und wachsender Kritik spricht er über schwarze Schafe in den eigenen Reihen, die mit illegalen Abschüssen und Ignoranz den Ruf aller ruinieren. Er benennt offen, wie Desinformation und gezielte Kampagnen – oft aus den eigenen Verbänden – die öffentliche Meinung manipulieren und den Wolf zum Feindbild stilisieren, statt Verantwortung zu übernehmen und Lösungen zu suchen. Es gehört Mut und Haltung dazu, sich so einem Gespräch zu stellen – denn Selbstkritik ist in der Szene selten willkommen. Der erfahrene Jäger fordert: Jagdverbände müssen endlich umdenken, Transparenz schaffen und sich klar gegen illegale Praktiken positionieren. Die Zukunft der Jagd steht auf dem Spiel, wenn weiter weggeschaut und polarisiert wird. Wölfe gehören in unsere Ökosysteme – das zeigen nicht nur wissenschaftliche Studien, sondern auch erfolgreiche Beispiele aus anderen Regionen. Jäger könnten gut mit ihnen zurechtkommen, wenn sie wollen und bereit sind, neue Wege zu gehen. Denn nur so kann die Jagd ihren Platz in einer modernen, aufgeklärten Gesellschaft behaupten. Diese Folge ist für alle diejenigen innerhalb der Jägerschaft, die meinen, mit gerade mal 0,5 Prozent Bevölkerungsanteil den politischen und gesellschaftlichen Diskurs über Natur und Tiere bestimmen zu können. Und natürlich für alle anderen, die sich gern mal kritisch aber fair mit der Jagd auseinandersetzen wollen.

Der Wolfspodcast ist eine Produktion von Sabine Sebald

Der Podcast wird ehrenamtlich aus eigenen Mitteln produziert

Kontakt zur Redaktion:

info@derwolfspodcast.de

Redaktion: Sabine Sebald

Technik und Produktion: Thomas Ganswindt

Cover-Design und Foto: Matthias Kays

Sprecher: Steffen Schambach

Juristische Beratung: Claudia Demant

EU-Staaten stimmen für schnelleren Abschuss von Wölfen:

https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-04/eu-gesetzesaenderung-abschuss-woelfe-zustimmung

„Rotkäppchen ist endlich sicher“ Schwarz-Rot gibt den Wolf zum Abschuss frei:

https://www.bz-berlin.de/deutschland/wolf-jagd-cdu-spd-plaene-tiere

Über Steffen Benthin:

https://jagd1.de/botschafter/steffen-benthin/

Wir empfehlen folgende Seite mit wichtigen Kontakten, Hotlines und der aktuellsten Verbreitungskarte unserer Wölfe:

https://seltene-tiere.eu/?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR1Kv6g-2pGHKiXDtsOisvPsfw8LYNoW5rrgH0a16VBs9UPWm3rsVeEBLc8_aem_pNaM3-hHAQ1soqObqoHeDA

Kommentare (5)

MP

Liebe Sabine, vielen Dank für die interessante Folge und vielen Dank an deinen Gast, der bereit war, sich für das Existenzrecht des Wolfs auszusprechen und Missstände in den eigenen Reihen kritisch zu hinterfragen. Bedenklich finde ich allerdings, dass in den Jagdverbänden offenbar keine freie Meinungsäußerung zum Thema Wolf möglich ist und ich frage mich, ob zu anderen Themen, z.B. Fuchsjagd oder Treibjagden, Diskussionen stattfinden und wissenschaftliche Erkenntnisse einfließen. Tatsächlich fehlt Ulrich Wotschikowsky sehr, der mit seinem fundierten Wissen und großen Erfahrungsschatz überzeugen konnte.

Udo

Meine Hochachtung noch für die offenen Worte , nicht nur hier, er ist ja in den Medien auch präsent und scheut sich dort keiner Diskussionen. Ich muss ihm Recht geben auch in dem Punkt, dass viele Leute auf nahezu jeder Seite und Gruppe oder sogar in Fachzeitschriften en block auftauchen und ihre oft bösartigen Kommentare hinterlassen....und es sind immer die selben Namen. Vor drei Jahre wurde vieles an deren Beiträgen und Kommentaren noch gelöscht, das passiert nach Meldungen immer weniger bei FB. Mir ist es schleierhaft dass sie die großen Lobbyverbände noch nicht mal davon distanzieren und sich von illegalen Aufrufen abgrenzen. Nein sie fordern ja selber zu Herdenschutz mit der Flinte auf. (D.T.) der Filz von Obersten Lobbyisten, Politik und Medien ist erschreckend. Hut ab vor dem Kandesjagdverband Rheinland Pfalz. Und wie " Toni" sagt....ich kann auch nur dringend anregen sich zz informieren, zu lesen, zu recherchieren und ja, das kostet etwas Zeit und Mühe....und das scheint viele zu überfordern oder ist zu lästig.....mit Polemik und üblen Sprüchen fühlen sich zu viele offenbar wohler zu Lasten von Wissen

MP

Liebe Sabine, zunächst vielen Dank für die interessante Folge und vielen Dank an deinen Gast, der bereit war, sich im Podcast zu äußern. Es ist wichtig, dass Jägerinnen und Jäger sich für das Existenzrecht der Wölfe einsetzen und Missstände in den eigenen Reihen anprangern. Darum finde ich es auch sehr bedenklich, dass in den Jagdverbänden Kritik offensichtlich unerwünscht ist und Mitglieder sich nicht trauen, ihre Meinung frei zu äußern. Das befeuert doch diejenigen, die gegen Wölfe hetzen und sie illegal töten. Wir haben gerade wieder das Beispiel in Celle, wo eine tote Wölfin in der Aller trieb. Wir haben in Niedersachsen auch erfahren, welchen Aufwand der DJV betreibt, wenn eine Ministerin eine Novelle des Jagdrechts anstrebt, die viel Tierleid bei der Jagd und der Jagdausbildung verhindern würde. Und natürlich stand bei der Demo in Hannover der Wolf wieder im Focus! Was ist ein Tierschutzgesetz denn wert, wenn einzelne Gruppen in der Bevölkerung sich nicht daran halten müssen und es auch nicht wollen!

Udo Zimmermann

Hi liebe Sabine Eine tolle Folge, die mich sehr aufgewühlt hat. Ich würde mir wünschen dass es außer "Toni" noch mehr, nein viel mehr Jäger gibt, die sich trauen . Mir kam immer wieder Ulrich Wotschikowsky in den Sinn, überzeugter und leidenschaftlicher Jäger, aber einer der sich zu 100% für den Wolf und andere Beutegreifer einsetzte. "Toni" zeigte mir auch dass der Chef und Vorstand des DJV , D.T. & Co,nicht akzeptabel sind. Der Begriff Hobbyjäger war nicht sein Fall, aber wie soll man sie nennen..Spaßjäger? Denen Biodiversität und Ökosystem total egal sind. Die einfach nur ballern wollen und denen die Politik gerade richtig in die Hände spielt. Mich hätte noch interessiert was er von Politikern hält, da gibt es ja viele, allen voran bei Konservativen und Liberalen, aber leider auch bei allen anderen, von ganz rechts ganz zu schweigen. Was er von einem Christian Lindner oder Philip Amthor hält, die sich als Politiker im TV auch gern als Wolfsexperten aufspielen bzw überhaupt als Ökoexperten. Sabine, ich hör mir die Folge bestimmt noch einmal an, dann mit Papier und Stift....wenn mir noch etwas auffällt, meld ich mich nochmal......liebe Grüße Udo

HK

Respekt! Aber es ist traurig, dass man sich nur anonym kritisch zur Jagd und positiv faktenbasiert zum Wolf äußern kann. Wozu brauchen wir den Wolf? Dazu Ulrich Wotschikowsky: "Wir brauchen auch keine Mehlschwalbe, keinen Enzian und kein Edelweiß, keine Opern und keine Kunstwerke. Aber die Welt wäre doch viel ärmer ohne sie. Wie können wir es uns erlauben, die Schöpfung in Frage zu stellen? Wir haben die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, sie zu erhalten." Dem ist nichts hinzuzufügen!

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