65: Krieg dem Wolf – Die Schweiz und das große Abschuss-Experiment

Shownotes

Edit: Wenige Stunden nach Aufnahme dieser Folge wurde bekannt, dass neben den zwei Jungwölfen aus dem Schilt-Rudel im Kanton St. Gallen, weitere Welpen getötet wurden. Mindestens fünf weitere Jungwölfe wurden im Kanton Graubünden erschossen. Im Wallis drei Welpen sowie zwei erwachsene Wölfe. Stand heute (20.9.2025) wurden mindestens 125 Abschüsse von Wölfen in der Schweiz bewilligt.

Seit dem 1. September läuft in der Schweiz wieder eine proaktive Wolfsjagd, die bis Ende Januar 2026 andauert. In mehreren Kantonen wie Graubünden, Wallis und St. Gallen werden gezielt Wolfswelpen getötet, um angebliche Schäden an Nutztieren zu verhindern. Dabei zeigen wissenschaftliche Daten und Erfahrungen aus anderen Ländern mit hohen Wolfsdichten, dass Abschüsse weder notwendig noch wirksam sind. Statt Risse zu verhindern, zerstört die Jagd die sozialen Strukturen der Wolfsrudel und gefährdet die Population. Im Podcast spricht Riet Caspescha, ein Jäger aus Graubünden, über die Fakten, Rechtliches, ethische Fragen aber auch den wachsenden Widerstand in der Öffentlichkeit. Denn es geht in dieser Folge unter anderem auch um die nationale Wolfsdemo am 27. September 2025 in Bern, die vom Komitee gegen Wolfsabschüsse organisiert wird. Riet und die Schweizer Wolfsschützer hoffen darauf, dass möglichst viele Teilnehmer:innen kommen, um ein klares Signal gegen die sinnlose Wolfsjagd an die Politik zu senden. Der Widerstand wächst, findet Sabine und schließt sich dem Aufruf an.

Der Wolfspodcast ist eine Produktion von Sabine Sebald

Der Podcast wird ehrenamtlich aus eigenen Mitteln produziert

Ein besonderer Dank geht an Norina von Weiler, mit deren Hilfe und ihrer großzügigen Spende neue Studiotechnik für den Wolfspodcast angeschafft werden konnte!

Kontakt zur Redaktion:

info@derwolfspodcast.de

Redaktion: Sabine Sebald

Technik und Produktion: Thomas Ganswindt

Cover-Design und Foto: Matthias Kays

Sprecher: Steffen Schambach

Kommt bitte alle zur Demo für die Wölfe in Bern am 27.9.25, organisiert vom Komitee gegen Wolfsabschüsse:

https://act.campax.org/events/demo-fur-die-wolfe-save-the-date

Treffpunkt: 14:30 auf dem Bundesplatz. Kommt, wenn möglich, rot gekleidet.

Zahlen über die Wölfe in der Schweiz:

https://www.gruppe-wolf.ch/Aktuelles/Aktuelle-Verbreitung-des-Wolfes.htm

https://chwolf.org/woelfe-in-der-schweiz/wolfspraesenz/aktuelle-daten

Bilanz Anzahl gerissene Nutztiere 2024 :

chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://www.birdlife.ch/sites/default/files/documents/241106TabelleRisszahlen%20Tendenz_DE.pdf

Aktuell:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2025/09/01/die-schweizer-lobby-massakriert-erneut-wolfswelpen-und-ihre-familien-und-alle-schauen-zu/

https://www.srf.ch/news/schweiz/woelfe-in-der-schweiz-schaf-und-wolf-fakten-und-zahlen

https://www.plattformj.ch/artikel/235588/

https://imticker.ch/glarus-beantragt-abschuss-von-wolfswelpen-drei-rudel-betroffen/

https://www.nau.ch/news/schweiz/17000-personen-wollen-bundner-jagd-auf-wolfswelpen-stoppen-67027649

https://naturschutz.ch/news/petition-graubuenden-finger-weg-von-den-wolfswelpen/192428

Schlagzeilen aus den letzten Jahren:

https://www.wwf.ch/de/medien/wolf-mehr-schuesse-trotz-weniger-risse

https://www.agrarheute.com/land-leben/grosse-wolfsjagd-beendet-deutlich-mehr-woelfe-vorjahr-geschossen-632458

https://www.pirsch.de/news/wolfsjagd-der-schweiz-so-viele-woelfe-wurden-bislang-erlegt-38059

https://www.wochenblatt-dlv.de/feld-stall/tierhaltung/wolfsjagd-schweiz-17-woelfe-8-tagen-geschossen-575166

https://www.schweizerbauer.ch/regionen/suedostschweiz/schilt-rudel-zwei-jungwoelfe-erlegt

https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/ressort-ostschweiz/zwei-jungwoelfe-aus-dem-weisstanner-schilt-rudel-erlegt-ld.4014767

https://www.jaegermagazin.de/jagd-aktuell/woelfe-in-der-schweiz-problemrudel-vollstaendig-ausgeloescht/#google_vignette

Kommentare (4)

Gion Devonas

Guter Beitrag von meinem Neffen Riet Caspescha... man sollte das wilde Abschlachten dringend stoppen!

Wolverine

Meine Meinung zum Thema Canis lupus hier in der Schweiz; Ich bin bin nicht gegen eine Regulierung des Wolfes. Aber das konnte man schon vor der Verdrehung des Gesetzes . Das würde heute noch genügen.Daher bin ich gegen die Abknallerei wie sie jetzt läüft. Das ist nichts anderes als eine neue Art der Schädlingsbekämpfung. Da wird einfach hinein geschossen wie blind. Nach dem Prinzip, scheissegal welcher Wolf , Hauptsache einer weniger. Das ergibt nur unzählige Einzelne Wölfe und die gehen dann umso mehr auf die Nutztiere los. Und jenes Verhalten ist nachher dasselbe wie der Fuchs im Hühnerstall. Surplus Killing wissenschaftlich.Und nein es ist kein Blutrausch, den gibt es nicht.Die haben von Biologie, Natur, und Wölfen weniger als gar keine Ahnung. Die haben erst dieses Jahr gemerkt dass sie die Jungen nicht mehr von den Alten unterscheiden können. Darum auch die überflüssigen Sachen wie Verlängerung/Ausdehnung der Jagd wie im Moment von den sogenannten Politikern diskutiert werden. Eingabe zur Regulierung von Rudeln die gar nicht existieren , ist etwa gleich sinnvoll. Das Niveau der Bildung ist unterirdisch. Genau wegen dieser Natur entfremdeten Gremien ist die Artenvielfalt in der Schweiz soweit hintenan in der Rangliste , das es keine Zahl mehr gibt. Herdenschutz; Wieso kann man nach wie vor Nutztiere in unschützbare Gebiete bringen, damit der Wolf als felltragender Sündenbock voll eins auf die Fresse bekommt. Oder warum konnte man in Flums letztes Jahr, über 600 Schafe mit nur 3 HSH dort weiden lassen. Das hätte 6 und mehr gebraucht.Und zwar alle ausgebildet. Da man immer wieder mit Ausfällen rechnen muss. Denn nur HSH haben die Fähigkeit dem Wolf Paroli zu bieten. Insbesondere ab Rudelbildung sind nur noch HSH in der Lage den Wolf abzuwehren oder im extrem Fall zu töten. Sie sind etwa gleich gross und schwer , und vor allem gleich territorial. Und sie lernen sogenannt dynamisch mit dem Wolf umzugehen ,sprich neue Abwehrstrategien zu entwickeln. Was ich auch nicht begreife, man hatte 30 Jahre Zeit , um die entsprechenden Massnahmen zu erarbeiten, wie die blauweissen Zäune. Man weiss auch nicht erst seit gestern, dass viele Wildtiere im Blauen Bereich des Lichtes besser sehen als wir. Zum Beispiel wird der flächendeckende Herdenschutz gebremst wo es nur geht. Genau dieser wäre aber das wichtigste Mittel für die Koexistenz mit dem Wolf. Keine Pflicht, maximal eine Empfehlung. Durch die verplemperte Zeit hat jetzt der Wolf einen riesigen Vorsprung. Eines muss man auch noch sagen, der Wolf ist das mit Abstand intelligenteste Tier in unserem Wald. Das sagen Ausnahmslos alle die mit ihm zu tun haben. Inklusive Tierwärter und der Präsident des schweizerischen Wildhüterverbandes. Man schaue sich nur mal die Bauweise der Gehege an. Von Wildkameras weiss man,das die Wölfe die Zäune akribisch nach Schwachstellen absuchen. Genau aus diesem Grund braucht es eine genügende Anzahl HSH hinter dem Zaun .Zumindest dort wo es möglich ist. Ich hoffe das ich mit diesem Kommentar zum Stopp der erwähnten Schädlingsbekämpfung beitragen kann.

Udo Zimmermann

Riet macht einen tollen Job.....ich hoffe er bleibt dran. Und dies war wieder eine starke Sendung über die Wolfspolitik mit ihren Tricksereien in der Schweiz. Ich habe hier noch passend dazu einen Podcast aus der Schweiz gefunden.....4 Teile, dies ist der 3. Teil https://www.srf.ch/audio/news-plus-hintergruende/guter-boeser-wolf-3-4-politdrama-zwischen-schutz-und-schuss?id=AUDI20250921_NR_0003&fbclid=IwdGRjcANBaM9jbGNrA0Fft2V4dG4DYWVtAjExAAEeizKmBvoiGB5TIyORVZ3eQmFj8PbDEuWCehrAEpte14rV919KpHjZZ7yrAbk_aem_ckIV3Y3c6kn56xv8jV_RkA

HK

Total sinnlos: Die Wolfsjagd in der Schweiz. Hoffentlich bleibt Italien "bei der Stange"!

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