70: Mecklenburg-Vorpommern und seine Wölfe

Shownotes

In dieser Folge ist Stefan Schwill, Landesvorsitzender des NABU Mecklenburg-Vorpommern, zu Gast. Der studierte Landschaftsökologe stammt aus der Uckermark und engagiert sich seit den 1990er-Jahren im Naturschutz. Heute setzt er sich für den Wolfs- und Artenschutz in seiner Heimat im Nordosten ein. Im Gespräch berichtet Schwill von seinem persönlichen Weg zum Wolf und blickt auf aktuelle Entwicklungen in Mecklenburg-Vorpommern: den von der Politik ausgerufenen „günstigen Erhaltungszustand“, den Umgang mit dem Wolf im Jagdrecht, das Monitoring und den Zustand des Herdenschutzes. Im Fokus steht auch der Fall der 2020 getöteten Wölfin bei Rostock – ein bundesweit beachtetes Ereignis, das 2025 mit einer Anklage gegen Minister Till Backhaus endete. Die Folge bietet eine sachliche Analyse der schwierigen Balance zwischen Naturschutz, politischer Entscheidungsfindung und gesellschaftlicher Akzeptanz – Mecklenburg-Vorpommern ringt weiterhin um eine nachhaltige Zukunft für seine Wölfe.

Der Wolfspodcast ist eine Produktion von Sabine Sebald

Der Podcast wird ehrenamtlich aus eigenen Mitteln produziert und finanziert. Er richtet sich gegen Falschinformationen und arbeitet auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und sorgfältig recherchierter Fakten. Es entstehen Kosten für den Hoster, das webbasierte Aufnahmetool, Studiotechnik, Technikdienstleister sowie Marketing (Flyer & co.).

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Redaktion: Sabine Sebald

Technik und Produktion: Thomas Ganswindt

Cover-Design und Foto: Matthias Kays

Sprecher: Steffen Schambach

https://mecklenburg-vorpommern.nabu.de/

Über die Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern:

https://www.lung.mv-regierung.de/fachinformationen/natur-und-landschaft/artenschutz/woelfe-in-mecklenburg-vorpommern/

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/sprunghafter-anstieg-der-wolfsrudel-in-mecklenburg-vorpommern,wolf-428.html

https://www.zeit.de/news/2025-10/09/28-wolfsrudel-in-mv-erleichterter-abschuss-gefordert

https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm/Aktuell/?id=214881&processor=processor.sa.pressemitteilung

Totfunde von Wölfen - Zusammenfassung nach Bundesländern:

https://www.dbb-wolf.de/totfunde/totfunde-nach-bundeslaendern

Wolfsschutz Deutschland e.V. zur Anzeige gegen Minister Backhaus und Landrat wegen illegaler Tötung der Wolfsfähe bei Schwaan 2020:

https://wolfsschutz-deutschland.de/2020/04/14/mecklenburg-vorpommern-wolfsschutz-deutschland-e-v-erstattet-anzeige-gegen-minister-till-backhaus-und-landrat-sebastian-constien-wegen-illegaler-toetung-einer-woelfin/

ZEIT: Nach Tötung eines Wolfes droht Minister Backhaus Anklage wegen Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz:

https://www.zeit.de/news/2025-05/07/nach-toetung-eines-wolfes-droht-minister-backhaus-anklage

ZEIT: Streit um Wolfsabschuss – Immunität von Backhaus aufgehoben, Ermittlungen möglich:

https://www.zeit.de/news/2025-05/14/streit-um-wolfsabschuss-immunitaet-von-backhaus-aufgehoben

Offizielle Pressemitteilung der Landesregierung MV zu den Vorwürfen und Behördenermittlung gegen Backhaus:

https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/em/Aktuell/?id=210608&processor=processor.sa.pressemitteilung

NDR Facebook-Beitrag: Staatsanwaltschaft Rostock ermittelt gegen Minister Till Backhaus wegen Wolfsabschuss:

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1247635244034377&id=100063637386922&set=a.716375120493728

Hier ein Überblick zu Schutzgebieten in Mecklenburg-Vorpommern:

https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/schutzgebiete/nabu-schutzgebiete/mecklenburg-vorpommern/index.html

https://www.lung.mv-regierung.de/fachinformationen/natur-und-landschaft/schutzgebiete/uebersichtskarten-schutzgebiete/

https://www.lung.mv-regierung.de/fachinformationen/natur-und-landschaft/schutzgebiete/

Kommentare (2)

Dirk

Den Kommentar von Udo Zimmermann teile ich zu 100% - Danke dafür! Farbe zu bekennen zum Thema Wolf ist definitiv keine Stärke des NABU - gerade jetzt, wo die Stimme des mitgliederstärksten Umwelt- und Naturschutzverband am nötigsten für eine Gegenstimme zum Populismus zum Nachteil Wolf gebraucht wird. Der NABU gleicht schon arg einer Behörde und das Bild des manövrieunfähigen Riesentankers drängt sich mir auf. Es sind nicht die zahlreichen Ehrenamtler, die ich geringschätzen möchte - im Gegenteil. Aber auch wortgewandte Mitglieder wie Herr Schwill verstecken sich, bei allem Respekt, hinter der NABU-Position zum Wolf. Der Begriff "Position" ist wohl gewählt, lässt sich doch eine Position leicht anpassen, wie ein Fähnchen im Wind, nur den Kurs kann man nicht so leicht ändern. Gelebte Erfahrung mit dem NABU in NRW ist zudem, dass zu Gunsten anderer Themen des NABU, der Wolf gegenüber der lobbyistischen Politik zum Tauschobjekt für die Verwirklichung anderer Konzepte geworden ist. Die NABU-Ortsgruppen um Schermbeck leisten im Übrigen dankenswerterweise fantastische Arbeit Pro-Wolf - trotz Gegenwind, auch aus dem NABU heraus. Man kann einfach nicht glaubwürdig vorgeben sich für den Wolf einsetzen zu wollen, wenn "Einzelschicksale" (Zitat aus dem Podcast...) keine Beachtung, Betrachtung und öffentliche Bewertung finden - m.E. ist das beschämend, diese Tatsache so selbstbewußt als NABU-Position vertreten zu wollen! Das hat für mich einen Anstrich von: Wasch mich - aber mach mich nicht nass... Man muss schon bereit sein zu kämpfen, wenn man die perfiden Taktiken der Anti-Wolfs-Lobby aufdecken und anprangern möchte...und das muss nicht laut sein, aber doch nach außen vordringen. Wer nicht kämpft, hat schon verloren!!

Udo Zimmermann

Tja der Nabu.......sie leisten insgesamt ohne Zweifel gute Arbeit, bzgl Wolf....ich denke in ganz vielen Ortsgruppen und Kreisverbänden sicher auch, aber je näher man zum Bundesvorstand hochschaut, um so weniger wird es. Stefan Schwill sagt vieles Richtiges, zeigt auch klar die Differenzen an zwischen Artenschützern und Tierschützern, die bzgl Wolf ziemlich krass sind und eine gemeinsame Vorgehensweise verhindern. Ob die Landesverbände die kleinen Vereine wie den FfW, GzSdW oder die NI bei den Klagen vor dem EUGH und anderen Gerichtsebenen unterstützen, scheint mir angesichts der Passivität auf Bundesebene und Bundesvorstand zweifelhaft. Marie Neuwald scheint auch nur noch Einzelkämpferin zu sein. In einem muss ich Stefan Schwill aber widersprechen. Wissenschaftlich und faktenbasiert zu diskutieren ist ja in Ordnung, aber es ist inzwischen nicht laut genug . Und Lautstärke hat doch nichts mit Polemik zu tun. Man kann der Politik und den Landwirtschafts- und Jagdlobbyisten auch endlich laut mit Fakten entgegen treten und mal mit der Faust auf den Tisch hauen. Mit ruhiger Rede allein wird das nichts.

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